Der Kaller SC wird die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Vereins 2022 um ein Jahr verschieben. Ein entsprechender Vorschlag des Vorstands wurde bei der Mitgliederversammlung im Gasthaus Gier einhellig befürwortet. Weitere wichtige Themen der Sitzung waren die Neuwahl des Vorstands und ein Situationsbericht zu den von der Flut zerstörten Sportplätze und dem beschädigten Vereinsheim. Weil die Versammlung im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie ausgefallen war, gab es einen Rückblick auf die Jahre 2019 und 2020.
Der neue Vorstand des KSC: (v.l.) Helmut Huppertz, Daniel Großer, Vincent Lemke und Wolfgang Kirfel.
Das Jubiläum wird verschoben, weil die Sportplätze und das Sportheim nach der Flut beschädigt sind und nicht klar ist, wann sie wieder zur Verfügung stehen. Gleiches gilt für die Bürgerhalle, in der drei Veranstaltungen stattfinden sollten. Außerdem, so waren sich Vorstand und Mitglieder einig, sei jetzt nicht die richtige Zeit, um ein Jubiläum vorzubereiten. „Die Menschen in Kall haben aktuell andere Probleme“, sagte der wiedergewählte Vorsitzende Wolfgang Kirfel. Zu seinem Stellvertreter wurde Daniel Großer gewählt. Er ist ebenso ein neues Gesicht im Vorstand wie Vincent Lemke, der den Posten des Schatzmeisters von Luca Stajenda übernommen hat. Bestätigt in seinem Amt wurde Geschäftsführer Helmut Huppertz. Nach den einstimmigen Wahlergebnissen hat der Verein nun endlich wieder eine komplette Führungsriege.
Der Vorsitzende dankte Luca Stajenda für die gute Zusammenarbeit in den vier Jahren. 2017 war die Handballerin in die Bresche gesprungen und hatte den Job des Schatzmeisters kurzfristig übernommen und die Kasse in all den Jahren gut geführt. Auch bei der Mitgliederversammlung konnte sie von einer erfreulichen Entwicklung bei den Finanzen berichten. Kirfel dankte ihr mit einem Präsent und einem Strauß Blumen für ihren Einsatz.
Danach berichtete der Vorsitzende, dass der Aschenplatz zerstört und der Rasenplatz und das Sportheim durch die Flut schwer beschädigt wurden. Beim Aschenplatz komme eine Sanierung ebenso wenig in Frage wie der Bau einer neuen Anlage. Aus Sicht des KSC kann es jetzt nur darum gehen, das ohnehin geplante Kunstrasenprojekt in Angriff zu nehmen. Die entscheidende Frage für den Verein ist, in welchem Zeitraum das Projekt realisiert wird.
Der Rasenplatz muss auch umfassend saniert werden. Eine Planung wird zurzeit im Auftrag des KSC erstellt. „Wir hoffen, dass er im nächsten Jahr wieder zur Verfügung steht“, sagte der Vorsitzende. Man brauche schnell wieder Trainings- und Spielmöglichkeiten im Ort. Im Sportheim wurden in Eigenleistung bereits die Fliesen und der Estrich rausgestemmt. Eine Nivellierungsschicht und der Putz müssen noch raus. Danach muss das Gebäude weiter trocknen, ehe wieder mit dem Aufbau begonnen werden kann. Alle Türen müssen erneuert werden und wohl auch der ein oder andere Rollladen. Gleiches gilt für große Teile der Inneneinrichtung.
Ansonsten standen die vergangenen beiden Jahre im Zeichen der Corona-Pandemie. Der Trainings- und Spielbetrieb kam ebenso wie das sonstige Vereinsleben fast vollständig zum Erliegen. Um Training und Spiele überhaupt erst wieder möglich zu machen, mussten Hygienekonzepte für die Fuß- und die Handballer entwickelt und Spender, Desinfektionsmittel, Masken und einiges mehr beschafft werden. Bis zum Sommer hatte die Pandemie das Vereinsleben fest im Grifft. „Als dann endlich Licht am Ende des Tunnels zu sehen war und wir alle dachten, es geht wieder aufwärts, kam die verheerende Flut“, sagte Kirfel und fügte hinzu: „Seit fünf Jahren befinden wir uns nun permanent im Krisenmodus.“ Nach den vereinsinternen Problemen und dem Brand des Sportheims seien Corona und die Flut die bestimmenden Themen gewesen. Der permanente Krisenmodus sei für den Vorstand eine große Belastung.
Seit der Flut gibt es immer mehr Aufgaben: Das fängt an mit dem Aufräumen der Plätze, dem Ausräumen und der anschließenden Säuberung des Sportheims und des Materialhauses und geht weiter mit der Verlegung des kompletten Trainings- und Spielbetriebs der Fußballteams nach Keldenich. Daneben gab es mehrere Anfragen von benachbarten Vereinen wegen Trainingszeiten in der Turnhalle und zahlreiche Gespräche mit potenziellen Spendern. Für den Fußballverband Mittelrhein und den Landesportbund wurden Schadensberichte erstellt und mehrere Gespräche über das weitere Vorgehen mit der Gemeindeverwaltung geführt.
Im Fußball befindet sich die 1. Mannschaft derzeit im Umbruch. Einige junge Spieler sind zum KSC gewechselt. Das war auch nötig, weil der Kader etwas überaltert war. Besonders erfreulich ist, dass mit Andy Breuer die wichtige Position des Co-Trainers besetzen konnten. Er soll Trainer Ralf Müller fortan unterstützen.
Für die Handballer war es wegen Corona fast unmöglich, Nachwuchs zu bekommen, weil Trainingseinheiten in der Grundschule nicht möglich waren. Das Verteilen von Zetteln in den vierten Klassen sorgte zumindest für den ein oder anderen Neuzugang. Trotzdem konnte erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt keine D-Jugend gemeldet werden. Zum ersten Mal wird es in dieser Saison eventuell eine Kooperation mit dem VfB Schleiden bei der männlichen C-Jugend geben. Außerdem gehen in der neuen Saison eine weibliche C- und eine weibliche B-Jugend für den KSC an den Start. Bei der weiblichen Jugend ist der Verein im Handballkreis Bonn-Euskirchen-Rhein-Sieg sehr gut besetzt. Bei den Jungs gibt es Nachwuchsprobleme. Die 1. Mannschaft hat auch einen Umbruch zu verzeichnen. Auch hier treten ältere Spieler kürzer, junge rücken nach. Deshalb wäre es ein Erfolg, wenn das Team die 1. Kreisklasse halten könnte.
Von der Zusammenarbeit mit dem FC Keldenich und dem FC Scheven in der Jugend berichtete Helmut Huppertz in seiner Funktion als Jugendkoordinator Fußball. Auch hier war Corona lange Zeit das bestimmende Thema. Huppertz hofft, dass das große Hallenfußballturnier im Januar wieder stattfinden kann. Abschließend bedankte sich der Vorstand bei allen, die sich für den Verein engagieren. Nach gut zwei Stunden konnte der alte und neue Vorsitzende dann die Versammlung beenden.